Pilger – Freestyler – Surfer
Aufgrund der sich zuspitzenden und unklaren Corona-Situation in Spanien und Europa überhaupt und um kein Risiko einzugehen, entschied ich mich, nur wenige Tage nach meiner Ankunft in Santiago de Compostela, für wenige Euro mit dem Bus nach Porto zu fahren.
Nach einigen Tagen in der wunderbaren Stadt Porto, ging als Freestyler weiter, mal einem der Pilgerwege (Caminhos de Fátima) folgend, mal nicht, über Coimbra, Nazaré, Fátima, Lissabon bis nach Faro.
Portugal war zu diesem Zeitpunkt das einzige Land in Europa, in dem man sich noch verhältnismäßig frei bewegen konnte. Manchmal fühlte ich mich zurückversetzt wie in eine andere längst vergangene Zeit, in eine andere Epoche.
Wunderschönes Portugal
Nach Porto besuchten Massimo und ich die Weinregion um Pinhao. In einer Herberge erhielten wir einige konkrete Empfehlungen, welche Orte und Wege unbedingt sehenswert sind. So entstand erst hier der weitere Weg Richtung Süden. Ausgedruckt und mit Notizen versehen, sollte dieses Blatt Papier unsere Landkarte sein. Genauso wenig wie auf Frankreich und Spanien, war ich auf Portugal vorbereitet.
Die Route führte über die Universitätsstadt Coimbra, Tomar (Stadt der Templer), den berühmten Wallfahrtsort Fatimá, dem Sehnsuchtsziel vieler Surfer– Nazaré und im Anschluss noch nach Peniche/ Baleal. Nach schönen Tagen in Lissabon ging es weiter durch das wunderschöne, fast menschenleere Alentejo.
Auch wenn Massimo und ich die Hälfte der Zeit individuell unterwegs waren, so erreichten wir am Ende fast zeitgleich Faro, jeder auf seine Art.
Und auch das Surfen an einem der Strände habe ich versucht. Auch wenn es in diesem Leben wohl nicht zum Profi-Surfer reichen wird, ist diese Erfahrung nun auch Teil der Reise und Entwicklung. Vom Pilger zum Surfer und zurück.
Auf den verschiedenen Wegen durch Portugal, mal mit – mal ohne Fado-Begleitung, Portwein, Pastéis de Nata und de Bélem, Bacalhao – mal am Atlantik entlang oder im Landesinneren, habe ich mich in dieses wunderschöne Land, in die Gastfreundschaft und in die Mentalität der Menschen dort verliebt.
Obrigado Portugal. Auf jeden Fall werde ich wiederkommen.