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FAQs

Fühlst Du Dich als Pilger oder Thru-Hiker?

Auch wenn die Gesamtdistanz von mehr als 3.500 gelaufenen Kilometern vielleicht an Thru-Hiking Distanzen erinnern mag – so war ich als Pilger unterwegs. Der spirituell-meditative Gedanke und das Finden zu mir selbst, standen klar im Fokus.

Für mich war der Weg das Ziel – nicht das Erreichen eines Ziels oder Endpunktes. Auch spielten sportliche oder Wettbewerbsgedanken keine Rolle. Ein gewaltiger Unterschied.

Ich lief nicht los, um am Ende Faro erreichen zu wollen. Ich lief, weil ich einem Impuls folgte und der Idee des Pilgerns. Dieser leitete mich die gesamte Zeit über und führte mich zu verschiedenen spirituellen und religiösen Orten.

Weiterhin führte der Weg durch Zivilisation und nicht durch mehr oder wenig unbewohntes/ unerschlossenes Gebiet. Auch wenn ich Wanderwegen folgte oder manchmal gefühlt durch leere Landschaften lief, so war ich niemals mehr als 30 km vom nächsten Ort entfernt. Die größeren Städte, die von Zeit zu Zeit passiert wurden, sorgten für Zivilisation, Abwechslung und Kultur.

Warst Du von Anfang an im Pilger-Modus?

Nein. Als ich loslief hatte ich noch „Tausende, ungeordnete und störende“ Gedanken in meinem Kopf, die alle durcheinander riefen. Von Ruhe, Ordnung und vor allem, Klarheit im Kopf, war ich weit entfernt. Erst nach ca. 150 km kehrte Ruhe ein.

In meinem Falle geschah das sehr plötzlich. Praktisch von einem Moment zum anderen. Hintergrund war, dass ich einen Spruch an einem der Bäume am Wegesrand lass, der mir plötzlich klarmachte, auf meine Gedanken und meinen inneren Dialog zu achten.

Von da an lief ich bewusst und klar.

Wann begann Dein Tag? / Wann bist Du losgelaufen?

Deutschland / Frankreich

Im Allgemeinen startete ich morgens zwischen 08:00 und 09:30 Uhr. Je nach Gefühl und Länge der Tagesetappe. Diese Zeiten sind Empfehlungen. Wer sich gerne früh noch etwas Zeit lässt, einen Kaffee trinken möchte etc., kann das natürlich gerne tun. Später als 10 Uhr sollte es i.d.R. nicht werden. Gerade wenn eine größere Tagesetappe geplant ist.

Gerade im Sommer und bei hohen Temperaturen ist es zudem ratsam, möglichst früh in den Tag zu starten. Am Morgen sind die Temperaturen noch erträglich. Lieber zur Mittagszeit ein bis zwei Stunden irgendwo „Siesta“ machen und somit die größte Mittagshitze zu umgehen.

Auch wenn man im Vorfeld reserviert, möchten viele Gastgeber eine ungefähre Ankunftzeit erfahren.

Negativ-Beispiel: An einem Tag hatte ich morgens sehr lange mit dem Gastgeber gesprochen. Ich brach erst gegen 11 Uhr auf. Vor mir lagen ca. 30 km. Viel zu spät für eine solche Etappe. Wenn man dann noch, wie an diesem Tage tatsächlich geschehen, in die Dämmerung läuft, der Himmel dunkelgrau von Regenwolken ist, die Kleidung gedeckt/ dunkel, der Weg an einer Straße entlang führt, wird es nicht nur spät sondern auch gefährlich.

Spanien

In normalen Jahren ist bzw. war es wohl gar nicht möglich vorab eine Herberge auf dem Camino Frances zu reservieren. Das führte dazu, dass viele Pilger sehr früh und eilig losliefen, um einen Platz in den Herbergen zu erhalten. Es gibt viele Geschichten von regelrechten Wettläufen. Natürlich werden auch die hohen Tagestemperaturen, gerade im Sommer eine große Rolle spielen.

Während der Zeit, in der ich durch Spanien lief, musste aufgrund der Corona-Situation vorher reserviert werden. Viele der Herbergen hatten zudem geschlossen, was die Kapazitäten nochmals reduzierte. Wie es nach 2020 ist bzw. sein wird kann ich leider nicht sagen.

Portugal

Hier habe ich einfach weiterhin rechtzeitig, meistens am Tag zuvor reserviert.

Wie kann ich Blasen vermeiden?

Da ich die gesamte Strecke ohne eine einzige Blase an den Füßen zurücklegen durfte, gehe ich nachfolgend auf einige für mich wesentliche Punkte ein. Grundsätzlich spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle. Auch hier gilt: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

Vorbeugung ist besser als Behandlung. Immer.
Bereits bei der Ankündigung einer Blase – anhalten, Schuhe und Socken ausziehen und die betreffende Stelle(n) sofort behandeln. Füße trocknen lassen, mit Blasenpflaster oder anderem Tape abkleben etc.

Socken richtig anziehen
Beim Anziehen der Socken unbedingt darauf achten, dass keine Falten entstehen. Gerade wenn man zwei Socken trägt, so wie ich. Jede Falte ist ein Fest für Blasen. Denn Falten in den Socken ziehen Blasen und Druckstellen magisch an.

Auf trockene Füße achten
Hier verhält es sich wie bei den Socken. Feuchte Füße, sind ein Fest für Blasen und Druckstellen. Damit es weitestgehend blasenfrei bleibt  – auch mal Pause machen, Schuhe und Socken ausziehen. Füße und Socken trocknen lassen.

Schuhe: Passform
Schuhe müssen passen. Passform geht vor Style oder sonstigen Wunschvorstellungen. Schuhe sind ein eigenes Universum. Hier am besten zum Fachhändler gehen und sich beraten lassen – vor allem aber auch verschiedene Modelle ausprobieren.

Schuhe: Material & Jahreszeit
Jedes Material hat seine Vor- und seine Nachteile. Je nach Jahreszeit und Einsatzort kann ein Material Fluch oder Segen sein. Nur weil z.B. Gore-Tex momentan „en vogue“ und in fast jedem Schuh verbaut ist, muss das nicht immer die beste Wahl sein.

Zum Beispiel verlieren Schuhe aus Gore-Tex ab ca. 20 Grad aufwärts die Fähigkeit atmungsaktiv zu sein. Folge: die Füße sind gerade im Sommer ständig nassgeschwitzt, was sich nicht nur unangenehm und schwer anfühlt, sondern auch das Blasenrisiko erheblich vergrößert, weil die Füße immer nassgeschwitzt sind.

Fußpflege und Vorbereitung

Wichti: Füße pflegen und weich, geschmeidig halten. Falls ein „Wall aus harter und fester Hornhaut“ die Füße umgibt, entweder diese reduzieren oder geschmeidig machen. Nachfolgend mein persönliches Ritual der Fußpflege:

  • bereits einige Tage vor Beginn der Reise damit beginnen, um die Haut geschmeidig zu machen
  • jeden Tag, nach dem Duschen eincremen/ behandeln – idealerweise Abends
  • Gut einmassieren, danach Socken anziehen. Verhindert Flecken an Decke, Schlafsack etc.
  • Am nächsten Tag sind die Füße bzw. die damit behandelten Stellen wie neu.

Persönlich hat hier Neo-Ballistol Hausmittel echte Maßstäbe gesetzt.

Neo-Ballistol Hausmittel war einer der wesentlichen Gründe, weshalb ich die gesamte Strecke ohne eine einzige Blase zurücklegen durfte. Und auch bei Sonnenbrand, Insektenstichen, Druckstellen, aufgeschürfter Haut – war es immer eine zuverlässige Hilfe.

Mehr dazu in einem eigenen Beitrag:

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Wäsche waschen // Wo – wie – wie oft?

Wo & Wie
Auf dem Camino läuft man durch erschlossenes Gebiet, durch Zivilisation. Möglichkeiten Wäsche zu waschen gibt es viele. Herbergen, Unterkünfte und Campingplätze bieten Waschmöglichkeiten wie Waschmaschine, Trockner und Waschmitel an. Natürlich können Sachen auch mit der Hand gewaschen werden.

Wie oft
Das hängt auch davon ab, aus welchem Material die Kleidung besteht. Synthetik und Baumwolle müssen deutlich öfter gewaschen werden. Kleidung aus Merinowolle, meine absolute Empfehlung für Wanderkleidung, benötigt dagegen deutlich weniger Waschvorgänge.

Auf Kleidung aus Merinowolle gehe ich an anderer Stelle ausführlich ein.

Häufiges Waschen bedeutet zudem

  • Mehr Stress
  • größerer Zeitaufwand
  • Mehrbelastung für Kleidung
  • Mehrbelastung für die Umwelt.
    • Es ist nicht nachhaltig so oft zu waschen. Daher lieber an eine durchdachte Lösung denken.

Beitrag / Empfehlung „Wäsche waschen“

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Beitrag / Empfehlung „Kleidung aus Merinowolle“

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Unterkünfte // Wann und wie hast Du die Unterkünfte gebucht?

Deutschland & Frankreich

Persönlich hatte ich nie mehr als drei Tage im Voraus gebucht. Meistens buchte ich am selben Tag oder maximal einen Tag vorher. Um die Wochenenden herum auch mal zwei bis drei Tage im Voraus. Grundsätzlich war es mir wichtig, so frei und flexibel zu sein wie möglich.

Natürlich spielt es auch eine Rolle, zu welcher Zeit man unterwegs ist. In Deutschland lief ich antizyklisch also außerhalb der Ferienzeiten. Auch stellte sicher die Corona-Situation eine vollkommen andere Situation dar, als in normalen Jahren davor.

Im Vergleich gerade zu den Pilgerwegen in Spanien, sind die Preise in Deutschland und Frankreich teilweise spürbar höher und die Auswahl an Pilgerherbergeen auch geringer. Daher beziehen sich die nachfolgenden Empfehlungen vor allem auf Deutschland und Frankreich.

In Spanien ist es i.d.R. auch nicht möglich, Herbergen im Voraus zu buchen. 2020 war eine Ausnahme, da viele Herbergen geschlossen hatten, war es unumgänglich – auf jeden Fall aber sinnvoll – im Voraus zu buchen.

Meine Empfehlungen

  • Zeitraum der Wanderung berücksichtigen
    • läuft man antizyklisch oder in Ferienzeiten?
    • in Ferienzeiten ist es sicher ratsamer, einige Tage im Voraus zu buchen
    • antizyklisch – hier ist man deutlich flexibler und kann auch spontan unterkommen
    • um die Wochenenden herum – einige Tage im Voraus buchen
    • unter der Woche ist man flexibler
  • Buchung am selben Tag
    • zwischen 08 und 11 Uhr anrufen, umso früher umso besser
    • manchmal wird es später, wenn man niemand erreicht hat oder vieles ausgebucht ist
  • E-Mail-Anfrage / Vorlage vorbereiten
    • kann immer wiederverwendet werden – nur Anrede/ Ort / Datum ändern
    • E-Mails an mehrere Empfänger senden

Unterkünfte // Wo hast Du übernachtet?

Da Pilgerwege i.d.R. durch bewohntes Gebiet und Zivilisation führen, gibt es immer mehrere Möglichkeiten der Unterbringung.

Eine gute Orientierung bieten zum einen Wanderführer (klassisch oder Digital), Übersichten im Internet, auch helfen Buchungsplattformen, Suchmaschinen etc.

Preislich bewegt sich die Spanne zwischen Null bzw. „Donativo“  – also auf Spendenbasis, über 10€ / 20 € bis theoretisch unendlich. Je nachdem welche Unterkunft man wählt und welchen Anspruch man selbst hat.

Die meisten der Unterkünfte sind einfach ausgestattet. Einzel- oder Doppelzimmer sind also eher die Ausnahme.

Wen das stört, kann Unterkünfte in Hotels buchen. Hotels sind jedoch a) spürbar hochpreisiger b) ist das Gefühl zu nah am normalen Leben – oder anders- zu weit weg vom Gedanken des einfachen Pilgerlebens.

  • Hotel
    • geht immer – belastet auf Dauer jedoch spürbar das Budget
    • transportiert kein echtes Pilgeerfeeling
    • ist nicht kompatibel mit dem Grundgedanken – Reduzierung auf das Wesentliche.
  • Zelt
    • geht immer – ist aber nicht jedermans Sache
    • zusätzliches Gewicht (Zelt plus entsprechende Ausrüstung (Kocher & Co.))
    • verhältnismäßig günstig
  • Pilgerherbergen & Ferienwohnungen
    • private, öffentliche oder kirchliche Einrichtungen
  • Kirchen & Klöster
    • sehr einfach und authentisch
    • meistens auf Spendenbasis oder sehr günstig
    • Pfarrer bzw. das Pfarramt hilft weiter
  • Campingplätze
    • auch ohne Zelt möglich
    • einige Campingplätze bieten Mietzelte und/ oder Trekkingpods an
    • bitte vorher unbedingt anrufen/ nachfragen/ abklären!
  • Hostels
  • Jugendherbergen
  • Sonstige Einrichtungen & Ketten

Wanderfüher
In den Wanderführern sind bereits verschiedene Unterkünfte aufgeführt.

Internet
Darüber hinaus findet man im Internet, auf Buchungsplattformen, unter verschienden (Hostel) Ketten usw. Unterkünfte.

Weitere
Ebenfalls helfen gerne weiter:

  • Touristinformationen
  • Rathäuser
  • Pfarrämter
  • etc.

Ketten in Deutschland

Jugendherbergen

https://www.jugendherberge.de/

https://www.diejugendherbergen.de/

Himmlische Herbergen

https://www.himmlische-herbergen.de/

Ketten in Frankreich

Jugendherbergen / Auberges des jeunesse

https://www.aubergesdejeunesse.com/

Weitere Ketten

https://www.ethic-etapes.fr/

https://www.gites-de-france.com/de

https://www.gites.fr/

In Frankreich konnten sehr oft weiterhelfen:

  • Touristeninformationen (Office de Tourisme)
  • Stadtverwaltungen / Rathaus (Mairie)
  • Pfarrämter (Presbytére)
  • Polizei (Gendarmerie)

Empfiehlst Du eine FSME-Zeckenimpfung?

Ja, auf jeden Fall.

Grundsätzlich ist eine solche Impfung immer sinnvoll – unabhängig vom Pilgern.

Auch wenn ich selbst während der Sommermonate immer mit langer Hose lief, muss man nichts riskieren. Klar, wenn man so eine Zecke entdeckt hat, kann man sie auch entfernen. Nur, was wenn nicht.

Auch führte der Weg in Deutschland durch Wald und Felder, manchmal sogar mit mannshohem Gras.

Wie viele Pilger hast Du getroffen?

Das Jahr 2020 war aufgrund der Covid-/ Corona-Situation ganz sicher nicht wirklich repräsentativ und vergleichbar mit anderen Jahren davor. Wahrscheinlich wird es normalen Jahren deutlich höhere Zahlen geben.

Begegnungen sind zudem auch immer nur Momentaufnahmen. Bestimmt waren noch mehr Pilger unterwegs. Vielleicht sogar auf der selben Route, am selben Tag. Das bedeutet aber nicht, dass man diesen Pilgern auch begegnet. Unterschiedliche Startzeiten, verschiedene Geschwindigkeiten, andere Herbergen etc. sorgen dafür, dass man sich oft nicht begegnet. Dennoch glaube ich, dass die Anzahl der Begegnungen, ein guter Spiegel der Gesamtsituation war.

Beispiel Frankreich:
Die Via Turonensis, obwohl einer der ältesten Pilgerrouten durch Frankreich, genießt aktuell, scheinbar eine weniger hohe Popularität. Das äußerte sich bereits in der Verfügbarkeit von aktuellen Weginformationen. Es gab nur einen gedruckten Wanderführer, für einen Teilabschnitt der Route und dieser war auch noch mehrere Jahre veraltet.

Die Kombination mit der Covid-/ Corona-Situation sorgte für eine Begegnung mit nur 3 Pilgern auf fast 1.500 km. Wie bereits erwähnt – das war meine Momentaufnahme.

Begegnungen mit Pilgern
Deutschland: 16

Frankreich: 3

Spanien: > 50

Portugal: 3

Certificate of Distance

Das Certificate of Distance ist ein Nachweis der gelaufenen Kilometer.

Dieses ist optional und nur auf Nachfrage, ausschließlich im Pilgerbüro erhältlich.

Die Gebühr für dieses Dokument beträgt 3€ (Stand 2021).

Wichtiger Hinweis für alle, die seit längerem unterwegs sind und bereits mehrere Pilgerausweise besitzen:
Unbedingt die Pilgerausweise der Reise aufbewahren. Nicht vorher nach Hause schicken, um Gewicht zu sparen etc. Das Büro benötigt alle Ausweise, um:

  • diese final abstempeln zu können – jeder Ausweis erhält einen Stempel
  • damit die zurückgelegte Strecke nachvollziehbar wird und ein Nachweis dafür existiert. 

Mehr zum Certificate of Distance

Certificate of Distance→

Pilgerurkunde – die Compostela

Die Compostela, ist für die meisten Pilger das begehrteste Dokument und Nachweis der Ankunft.
Diese Urkunde erhält jeder Pilger, der sich im Pilgerbüro meldet, kostenfrei – wenn die Kriterien erfüllt sind.

Kriterien für die Compostela

Die Compostela erhält, wer anhand der Stempel im Pilgerausweis nachweisen kann, dass mindestens die letzten 100 Kilometer vor Santiago zu Fuß oder die letzten 200 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt wurden. Auf dieser Strecke benötigt man zudem zwei Stempel pro Tag.

Jedoch – nicht jeder Pilger möchte einen Ankunftsstempel bzw. eine Compostela. Allein auf meinem Weg durch Spanien sind mir zwei Pilger begegnet, denen Stempel und Compostela vollkommen egal waren.

Diese Pilger werden also gar nicht erst registriert, erscheinen somit auch in keiner Pilgerstatistik.
Man kann also davon ausgehen, dass die tatsächliche Anzahl der Pilger nochmals etwas höher liegt.

Bis zum 13ten Jahrhundert galt die Muschel selbst als Nachweis für die Pilgerschaft. Man kaufte sie sich am Pilgerort.
Doch seit etwa 700 Jahren ist die Compostela als Urkunde der Nachweis für die Pilgerschaft.

Mehr zur Pilgerurkunde

Compostela →

Pilgerstempel

Die begehrten Stempel erhält man in sämtlichen Unterkünften, Herbergen und Hotels.
Ebenso in Cafes und Restaurants am Wege. Und natürlich in Kirchen, Klöstern und Kapellen.
Burgen, Schlössern, Museen, Touristen-Informationen, Rathäusern, Stadtverwaltungen usw. bieten Stempel an.

In Spanien, auf den berühmten Pilgerwegen, ist die Infrastruktur und somit auch die Tradition, Stempel anzubieten, am weitesten verbreitet.

Pilgerausweis

Warum ein Pilgerausweis?

Der Pilgerausweis ist neben der Pilgermuschel eines der wesentlichen Ausstattungsgegenstände eines Pilgers.
Er berechtigt zur Übernachtung in den Pilgerherbergen.

Darüber hinaus gibt es in vielen Kirchen, Klöstern, Schlössern, Museen & Restaurants ermäßigte Pilgerkonditionen.

So ein Ausweis lohnt sich also. Ein schönes Souvenir ist er in jedem Fall.

Arten von Pilgerausweisen

Es gibt äußerlich ganz verschieden gestaltete Pilgerausweise.
Fast jeder Pilgerweg / Region / Land bietet einen eigenen Ausweis an.
Persönlich habe ich mich auschließlich für den offiziellen Ausweis, der Kathedrale von Santiago de Compostela entschieden.

Für welche Variante man sich am Ende entscheidet, ist jedoch reine Geschmackssache.

Klassisch – Papier

Gedruckter Ausweis in Form eines mehrseitigen, aufklappbaren Heftchens. Es gibt unterschiedliche Versionen. Mancher Weg bzw. Verein gibt eigene Ausweise aus.

Digital
(Digitaler Pilgerausweis ab 2021 / Spanien – Camino Frances)

Auch der Jakobsweg geht mit der Zeit. Ab dem Heiligen Jahr 2021 gibt es ebenfalls die Möglichkeit, einen digitalen Pilgerausweis zu nutzen und damit digitale/ virtuelle Pilgerstempeln zu erhalten.

Wahrscheinlich wurde diese Lösung auch eingeführt, um im Zuge der Corona-Pandemie die geltenden Hygieneregeln noch besser einhalten zu können und um Direktkontakte und Ansteckungsgefahren zu minimieren.

Die bisherigen, klassischen Ausweise und Stempel bleiben natürlich erhalten und werden nicht vom digitalen Ausweis ersetzt.

App & Stamp Generator / offiziele Seite Kathedrale Santiago de Compostela

App & Stamp Generator→

Allgemeine Informationen / offiziele Seite Kathedrale Santiago de Compostela

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Wo erhält man einen Pilgerausweis?

Deutschland

Im Grunde bei jedem Pilgerverein. Persönlich habe ich meinen Ausweis und auch die Muschel online bestellt.

Wichtige Empfehlung:
Nicht nur den Pilgerausweis sondern auch eine dazu passende Schutzhülle kaufen. So bleibt der Ausweis lange in Form und wird nicht sofort nass. Stempel verwischen schnell – ein sehr trauriger Anblick, der nicht sein muss.

Meine persönliche Bezugsquelle für Ausweis, Muschel und Hülle:

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Frankreich / Spanien
Saint-Jean-Pied-de-Port

In Saint-Jean-Pied-de-Port, häufig dem Ausgangspunkt der Reise nach Santiago de Compostela, kann man sich mit allem eindecken, was das Pilgerherz bergehrt.

  • Im Pilgerbüro erhält man:
    • alle notwendigen und aktuellen Informationen zum Weg und zur Herbergssituation;
    • eine vollständige und aktuelle Übersicht aller Herbergen, inkl. Telefonnummer, Betten-Kapazitäten etc.;
    • Streckenübersicht, Etappenempfehlungen inkl. Kilometer- und Höhenangaben etc.;
    • Pilgermuschel & Pilgerausweis & Pilgerstempel;
    • alles sehr gut verständlich strukturiert und vorbereitet;
    • mehrsprachige, ehrenamtliche Mitarbeiter.
  • In den Geschäften kann man sich zudem ausstatten mit:
    • Pilgermuschel & Pilgerausweis
    • Ausrüstung jeder Art & Preisklasse

Pilgermuschel

Warum eine Pilgermuschel?

Die Muschel, genauer die Jakobsmuschel, ist das wichtigste, äußere Erkennungszeichen eines Pilgers.
Pilger tragen die Muschel gut sichtbar, meistens am Rucksack befestigt.

Ohne Muschel ist man, äußerlich betrachtet, ein gewöhnlicher Wanderer. Mit Muschel hingegen ist man Pilger.
Der Unterschied ist gewaltig. Man kommt schnell ins Gespräch mit anderen Menschen. Oft wird unaufgefordert und freiwillig Hilfe angeboten. Man erhält Schulterklopfer etc.

In Spanien, gerade auf den bekannten Wegen, sind sehr viele Pilger unterwegs. Dort fällt es weniger auf, wie unterschiedlich die Leute reagieren. In Frankreich und in Deutschland hingegen, habe ich den Unterschied sehr oft und besonders stark erlebt.

Wo erhält man eine Pilgermuschel

Deutschland

Im Grunde bei jedem Pilgerverein. Persönlich habe ich Ausweis und Muschel online bestellt.

Meine persönliche Bezugsquelle für Ausweis, Muschel und Hülle:

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Frankreich/ Spanien
Saint-Jean-Pied-de-Port

In Saint-Jean-Pied-de-Port, häufig dem Ausgangspunkt der Reise nach Santiago de Compostela, kann man sich mit allem eindecken, was das Pilgerherz bergehrt.

  • Im Pilgerbüro erhält man:
    • alle notwendigen und aktuellen Informationen zum Weg und zur Herbergssituation;
    • eine vollständige und aktuelle Übersicht aller Herbergen, inkl. Telefonnummer, Betten-Kapazitäten etc.;
    • Streckenübersicht, Etappenempfehlungen inkl. Kilometer- und Höhenangaben etc.;
    • Pilgermuschel & Pilgerausweis & Pilgerstempel;
    • alles sehr gut verständlich strukturiert und vorbereitet;
    • mehrsprachige, ehrenamtliche Mitarbeiter.
  • In den Geschäften kann man sich zudem ausstatten mit:
    • Pilgermuschel & Pilgerausweis
    • Ausrüstung jeder Art & Preisklasse

Wie viele Leute wandern den Camino?

Anzahl Pilger in den Jahren 2019 bis 2024 – nach Monat

Monat201920202021202220232024
Januar1.6512.000601.6172.0302.229
Februar2.1193.076142.0342.8743.056
März7.4741.9481947.38911.49722.928
April31.72201.02434.28340.891
Mai46.67304.29548.25461.140
Juni49.0581214.82558.01259.183
Juli53.3199.75233.96267.37461.041
August62.81419.81243.57585.84271.397
September45.65310.44137.46566.19668.892
Oktober36.1186.41831.17051.35653.363
November8.2745859.09411.28310.211
Dezember2.710991.1934.6833.526
Gesamt347.56654.144178.913438.302446.04528.213*

Anzahl der Pilger von 1981 – 2022*

JahrAnzahlJahrAnzahl
200161.4182022438.302 Heiliges Jahr
200055.0042021178.912 Heiliges Jahr
1999154.613 Heiliges Jahr202054.144 COVID-19
199830.1262019347.578
1997251792018327.378
199623.2182017301.036
199519.8212016277.854
199415.8632015262.516
199399.436 Heiliges Jahr2014237.983
19929.7422013215.880
19917.2742012192.488
19904.9182011183.366
19895.760 Heiliges Jahr2010272.135 Heiliges Jahr
19883.5012009145.877
19872.9052008125.141
19861.8012007114.026
19856902006100.377
1984423200593.924
19831462004179.944 Heiliges Jahr
19821.868 Heiliges Jahr200374.614
1981299200268.952

Die Corona-Pandemie (2020) hat zu einem gravierenden Rückgang der Pilgerzahlen auf dem Jakobsweg geführt. Laut Jahresstatistik des Pilgerbüros im nordspanischen Santiago de Compostela trafen 2020 insgesamt 54.144 Jakobspilger ein und erhielten ihre Urkunde. Ein Jahr zuvor, 2019 waren es noch 347.578 gewesen. Bereits 2021 waren es bereits wieder 3 mal so viel wie 2020 (54.144 vs. 178.912). 2022 war das Jahr neuer Rekorde. Beispielsweise wurden im August 2022 mehr als 85.000 Pilger in Santiago de Compostela registriert.

Feststellung

  • Das Gesamtjahr 2020 hatte annähernd das selbe Niveau / Anzahl Pilger wie der gesamte Monat Juli 2019.
    • Gesamtjahr 2020: 54.143 / Juli 2019: 53.319.
  • Das Gesamtjahr 2020 hatte annähernd das selbe Niveau / Anzahl Pilger des Gesamtjahres 2000.
    • Gesamtjahr 2020: 54.143 / Gesamtjahr 2000: 55.004.
  • Im Monat Oktober 2022 wurden 51.356 Pilger registriert. Das entspricht ungefähr dem Niveau des Gesamtjahres 2020.
    • Monat 2022: 51.356 / Gesamtjahr 2020: 54.144.
  • Bisheriger Rekord
    • August 2022: 85.842 Pilger, die in nur einem Monat in Santiago de Compostela registriert wurden. Das entspricht nach Einwohnerzahl einer Stadt wie Konstanz / Deutschland, Versailles / Frankreich, Toledo / Spanien oder Marsala / Sizilien.
  • Die Statistik des Pilgerbüros erfasst nur Pilger, welche sich im Pilgerbüro melden/ registrieren. Es gibt jedoch Pilger, denen Stempel und Compostela nicht wichtig sind. Diese Pilger melden sich nicht im Pilgerbüro, werden somit nicht in der offiziellen Statistik erfasst. Auf meinem Weg durch Spanien sind mir mindestens zwei dieser Pilger begegnet. Man kann somit davon ausgehen, dass die tatsächliche Anzahl der Santiago-Pilger nochmals höher liegt.
  • Heilige Jahre sorgen i.d.R. zu einem sprunghaften und spürbaren Anstieg der Pilgerzahlen.

Heilige Jahre 1976 – 2066

  • 1976 / 1982 / 1989 / 1993 / 1999 / 2004 / 2010 / 2021 / 2022
  • 2027 / 2032 / 2038 / 2049 / 2055 / 2060 / 2066

Außerordentliche Heilige Jahre

  • 1885
  • 1938
  • 2022

Das erste heilige Jahr (Santiago de Compostela)

  • 1126

Wie lange warst Du unterwegs?

Deutschland / Frankreich / Spanien / Portugal*

Die Daten beziehen sich auf die Strecke Görlitz (Start) bis Santiago de Compostela (Ankunft). Das Certificate of Distance, ausgestellt im Pilgerbüro Santiago de Compostela, dient hier als belegbare Grundlage.

Im Anschluss kam noch Portugal, Porto bis Faro, jedoch Freestyle hinzu. Diese Strecke ist separat dargestellt.

Durch Frankreich lief ich über Paris, der Via Turonensis folgend mit einem Schlenker nach Lourdes. Lourdes liegt nicht auf der Via Turonensis.

Start: 02.06.2020 – Görlitz – Deutschland
Ankunft: 27.10.2020 – Santiago de Composta – Spanien
Entfernung/km: 3.300
Dauer/Tage: 150
Durchschnitt km/Tag: 22

Deutschland
1.000 km / 55 Tage // 18km/Tag

Frankreich
1.500 km // 66 Tage // 23km/Tag

Spanien
800 km // 29 Tage // 27,5km/Tag

Anhand der durchschnittlich zurückgelegten Distanzen pro Tag, ist eine deutliche Steigerung erkennbar.
Deutschland 18 km / Frankreich 23 km / Spanien 27,5 km.

Portugal*
Porto – Faro / Freestyle / ca. 800 km
/ davon gelaufen ca. 400 km.