Dirk Naumann
Flasche, Säbel, Spektakel
Man kann eine Champagnerflasche öffnen oder man kann eine Champagnerflasche öffnen – dachte sich wohl auch die Inhaberin der familiengeführten Domain, in der wir eine Führung und Verkostung gebucht hatten, zog einen kurzen Säbel mit einer Kordel am Griff und öffnete eine Flasche Champagner mit einem eleganten Hieb am Hals der Flasche. Der Korken mitsamt einem Stück des Flaschenhalses flog einige Meter, bevor er von der Wand des Kellergewölbes hart gestoppt wurde. Ein Staunen und Raunen gingen durch die kleine Gruppe der Anwesenden.
„Mutige nach vorn! Wer möchte auch mal?“
Was für eine Frage. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Maskiert wie ein Straßenräuber im Mittelalter, es herrschte ja Maskenpflicht, erlernte ich in einem Kellergewölbe die Kunst des stilvollen Entkorkens einer Flasche Champagner, mit einem Säbel. Spektakulär und doch geht das Ganze viel zu schnell. Die Technik soll auf die französische Kavallerie unter Kaiser Napoleon zurückgehen, um nach einer erfolgreichen Schlacht den Sieg zu feiern. In Frankreich ist es üblich, den Flaschenkopf mit dem Datum der Öffnung zu beschriften und als Glücksbringer aufzuheben.
Sabrieren oder Sabrage, heißt die Technik, eine Flasche Schaumwein (wie Champagner, Crémant, Sekt, Cava, Prosecco etc.) mit einem Säbel (französisch: Le Sabre) zu öffnen. Dabei wird der obere Teil des Flaschenhalses mitsamt dem Korken elegant und gleichzeitig spektakulär abgeschlagen. Der Druck in der Flasche sorgt dafür, dass der Korken mit einem Stück des Flaschenhalses wegegeschleudert wird. Das sabrieren gelingt mit nahezu jedem Schaumwein, bei dem der Druck in der Flasche hoch genug ist. Aufgrund seiner Herstellungsmethode weißt Champagner mit ca. 6 Bar, den höchsten Druck in der Flasche auf. Der Korken fliegt mit ca 200 km/h aus der Flasche und kann bis zu 20 Meter weit geschleudert werden. Gefolgt von Cremant, Sekt, Cava, Prosecco (Spumante!). Hier liegt der Druck bei 3 bis 4 Bar, verbunden mit einer etwas geringeren Geschwindigkeit und Reichweite.

Dirk Naumann, geboren und aufgewachsen in Torgau / Sachsen, lebt nach Stationen in Düsseldorf und Monaco heute in München. 2020, während der Pandemie, brach er auf, zu einer mehr als 3.600 Kilometerlangen Pilgerreise durch vier Länder Westeuropas. Zu Fuß, ohne Vorbereitung und Erfahrung. Aus den Notizen dieser Reise entstand ein persönliches Buch, dass seine gleichzeitig seine Premiere als Autor darstellt.
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Mein Buch: Freigelaufen
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