{{title:words:5}} Vom: 4. November 2025

Update: 4. November 2025
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Trio Infernale

Pons & Mirambeau

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Dirk Naumann

Lesedauer: 7 Minuten

Trio Infernale

Désolé – Occupé – Fermé

(„Désolé“ – Es tut mir/ uns leid – „Occupé“ – belegt / ausgebucht“ – „Fermé“ – geschlossen)

Diese drei Worte waren mein persönliches Trio Infernale, das mich durch ganz Frankreich begleiten sollte. Nur selten, dass ich diesen Worten entkommen konnte. In den meisten Fällen traten sie im Doppelpack auf, bestehend aus,
„Désolés, nous sommes fermé“
(Es tut uns leid, wir haben geschlossen)

oder

„Desolés, nous sommes occupé“
(Es tut uns leid, wir sind ausgebucht.)

An den meisten Tagen begegnete mir dieses Trio mehrmals. Denn, es mussten praktisch alle Unterkunftsmöglichkeiten im Ort selbst und oft im Umkreis von 5 bis 10 km angerufen werden. Selbst die mairies (Stadtverwaltung / Rathaus) und/ oder offices de tourisme (Touristeninformation) und/ oder die Polizei / Gendarmerie, die Frankreich ebenfalls weiterhelfen, fanden irgendwann immer seltener eine Lösung. In normalen Jahren, wenn das Angebot an Unterkünften umfangreicher und die Situation entspannter ist, zeigt sich das Dreiergespann sicher deutlich weniger. Aber gerade das Covid-Jahr 2020, in Verbindung mit der Routenwahl, der verhältnismäßig wenig Begangenen Via Turonensis, sorgte für diese Konstellation.

Je länger ich durch Frankreich lief, desto mehr Régions (Verwaltungsregion) und Départements (Region innerhalb einer Verwaltungsregion) wurden wieder zu Risikogebieten erklärt. Überall diese feinen, nicht sichtbaren Grenzen – welcher Ort gehört zu welchem Arrondissement, welches Arrondissement gehört zu welchem Department, welches Department gehört zu welcher Region? Welche Grenzen könnten möglicherweise, zeitnah wieder geschlossen werden Usw. Damit verbunden – je mehr Unterkünfte, die vor einiger Zeit, vielleicht noch mit reduzierter Kapazität geöffnet hatten, schlossen wieder. So auch Kirchen und Klöster. Selbst Tourismusbüros hatten teilweise bereits geschlossen. Einige wenige Hotels öffneten, wenn überhaupt, nur am Abend, in der Hoffnung, wenigstens Abendessen verkaufen zu können. Irgendwann, gefühlt in jedem zweiten Ort, riet man mir dann auch, die Reise abzubrechen und umzukehren.

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Dirk Naumann, geboren und aufgewachsen in Torgau / Sachsen, lebt nach Stationen in Düsseldorf und Monaco heute in München. 2020, während der Pandemie, brach er auf, zu einer mehr als 3.600 Kilometerlangen Pilgerreise durch vier Länder Westeuropas. Zu Fuß, ohne Vorbereitung und Erfahrung. Aus den Notizen dieser Reise entstand ein persönliches Buch, dass gleichzeitig seine Premiere als Autor darstellt.

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Mein Buch: Freigelaufen

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