Trinken & Flüssigkeitsaufnahme, was soll man da schon falsch machen können? Einiges, wie ich selbst erfahren durfte und bei vielen anderen beobachten musste.
Als Pilger läuft man durch die Zivilisation. Irgendwo wird man immer Zugang zu frischem Trinkwasser erhalten. So können die Einwohner in den Orten gefragt werden, ob sie so freundlich wären, die Trinkflaschen mit Trinkwasser aufzufüllen. In der Regel ist das kein Problem.
Gerade wenn man als Pilger unterwegs ist und die Muschel sichtbar am Rucksack angebracht hat, kommt es nicht selten vor, dass man angesprochen wird und Hilfe angeboten bekommt. In Spanien gab es sogar frei zugängliche Wasserhähne auf dem Weg. Soweit so gut.
Um dennoch nicht mit leeren oder zu wenig gefüllten Wasservorräten zu starten, nachfolgend einige Erfahrungen und Empfehlungen.
Allgemein
- Morgens, direkt nach dem Aufstehen
- Damit Kreislauf und Stoffwechsel aktiv werden, 0,3 bis 0,5 Liter reines Wasser bewusst und langsam trinken.
- Man hat spürbar mehr Power und benötigt gefühlt weniger Wasser während des gesamten Tages.
- Nicht erst warten bis man Durst hat. Selbst wenn man dann viel trinkt, schafft man es nicht mehr oder nur sehr mühsam, einen Leistungseinbruch zu kompensieren.
- Anfangs habe ich einige Male den Fehler gemacht und bin ohne etwas getrunken oder zu wenig getrunken zu haben losgelaufen. Der Einbruch kam regelmäßig, spätestens nach 5 km. Keine Energie mehr. Müde. Kraft- und saftlos. Selten konnte ich dieses Tief wieder kompensieren.
- Weiterhin: immer mit vollen Trinkgefäßen in den Tag starten.
- 2 Liter sollte man schon dabei haben.
Trinkblase vs. Trinkflasche
Grundsätzlich gibt es hier unterschiedliche Meinungen. Der eine schwört auf eine Trinkblase, der andere auf klassische Trinkflaschen. Da ich keine Erfahrung mit einer Trinkblase habe, soll der Fokus hier auf Trinkflaschen, konkret Trinkflaschen aus Edelstahl, liegen.
Material der Flasche
Für mich von Anfang an klar, Trinkflaschen aus Edelstahl. Edelstahlflaschen sind zwar etwas schwerer als Flaschen aus Kunststoff, dafür sind sie stabiler, langlebiger und damit nachhaltiger. Plastik – selbst BPA frei – ist zwar leichter, aber auch weniger stabil und bruchanfälliger.
Auf der Reise bin ich mit zwei Trinkflaschen aus Edelstahl unterwegs gewesen. Ultra-light Wanderer werden jetzt die Nase rümpfen – viel zu schwer. Vielleicht. Dafür waren sie hygienisch, robust, nachhaltig, langlebig, leicht zu befüllen und zu säubern.
Einwandig vs. doppelwandig
Eine der Flaschen war eine doppelwandige Isolierflasche, die andere einwandig. Auch wenn man bei Isolierung eher an kalte Jahreszeiten denken mag – eine Isolierung macht im Sommer genauso viel Sinn. Der Reihe nach.
Einwandige Flaschen
- Im Verhältnis günstigerer Anschaffungspreis,
- etwas leichter und kleiner von den Abmessungen, bei gleichem Inhalt im Vergleich zur Isolierflasche,
- Bei gemäßigten Außentemperaturen vollkommen ausreichend.
Doppelwandige Flaschen / Isolierfunktion
- Im Verhältnis etwas höherer Anschaffungspreis,
- Geringfügig schwerer und voluminöser von den Abmessungen, bei gleichem Inhalt, verglichen mit eine Einwandigen Flasche,
- Bei hohen und bei niedrigen Temperaturen, die deutlich bessere Wahl.
Hohe Außentemperaturen / Sommer
- Getränk bleibt kühl
- Während sich bei direkter Sonneneinstrahlung oder 30 Grad und mehr der Inhalt der einen Flasche aufheizte und – naja – sagen wir – eigenartig schmeckte, hielt die Isolierflasche kaltes Wasser länger kühl. Daher eine klare Empfehlung für Isolierflasche auch im Sommer.
Niedrige Temperaturen / Winter
- Getränk bleibt warm bzw. gefriert nicht
- Im Winter hingegen bleibt das Getränk in der Flasche länger warm oder gefriert nicht. Wenn nach einer langen Etappe oder einem Aufstieg das Wasser gefroren ist – kann sehr lange dauern, bis das Eis wieder getaut ist und man wieder trinken kann.
Fassungsvermögen
Das Fassungsvermögen auf langen Wanderungen sollte pro Flasche mind. 750 ml – 1.000 ml betragen.
Empfehlung Beispiel:
Trinkbecher
Globetrotter Thermobecher
Manchmal freut man sich auch über einen Trinkbecher. Ob es der selbstzubereitete Kaffee am Morgen ist, man mit jemandem Wasser teilen möchte etc. Gründe für einen Becher gibt es viele.
Beste Erfahrungen habe ich mit diesem Edelstahl- Isolierbecher sammeln können. Gute Isolierleistung, klein, leicht, robust, optisch ansprechend, mit einem unschlagbaren Preis-/ Leistungsverhältnis.
Ein klare Empfehlung!
Mineraltabletten
Auch wenn dieser Punkt nicht in direktem Zusammenhang mit dem Thema trinken steht, so gibt es doch einige wichtige Verbindungen dazu. Persönlich war ich froh, Mineraltabletten dabei gehabt zu haben.
So konnten die Depots im Körper wieder mit Mineralstoffen aufgefüllt werden. Gerade nach einer anstrengenden Wanderung im Sommer, bei der viel geschwitzt wurde. So konnten Muskel- und Wadenkrämpfe vorgebeugt und vermieden werden.
Darüber hinaus gaben sie dem neutral schmeckenenden Wasser von Zeit zu Zeit etwas Geschmack, ohne zu süß zu sein.
Wichtiger Hinweis:
Mineraltabletten erzeugen z.T. starke Kohlennsäure und damit Druck. Daher bei Einsatz der Tabletten die Flasche nicht fest verschließen sondern von Zeit zu Zeit den Druck in der Flasche reduzieren bis keine Kohlensäure mehr in der Flasche ist.
Meine einwandige Edelstahltrinkflasche hat sich beim ersten Einsatz dieser Tabletten verformt.