Welche Kleidung auf eine solche Reise mitnehmen? Wie viel braucht man? Aus welchem Material sollte es bestehen? Welche Details machen den Unterschied? Diese und viele weitere Fragen wird sich wohl jeder stellen.
Auch hier gibt es vielfälltige Ansätze, Vorlieben und Möglichkeiten. Auch spielen natürlich immer auch Wetter und klimatische Bedingungen einen große Rolle.
Nachfolgend einige Gedanken und Empfehlungen, welche sich auf meiner Reise bewährt haben (Juni-November).
Hose
Wanderhose
Gibt es mit Zip/ Reißverschluss, um aus einer langen Hose eine kurze zu machen, und ohne. Einige laufen bei fast jedem Wetter mit kurzer Hose. Persönlich war ich die gesamte Zeit nur in langer Hose unterwegs – und auch in Zukunft werde ich auch nur mit langer Hose laufen.
Gründe dafür sind u.a. Vorbeugung gegen Zeckenbisse und als Sonnenchutz. Das ist aber Geschmacksache. Auf jeden Fall sollte die Hose leicht, schnell trocknend und robust sein.
Wechselhose
Hier verhält es sich wie mit Wander- und Wechselschuhen. Irgendwann ist man froh, die schweren Wanderschuhe gegen leichte Wechselschuhe austauschen zu können. Oder eben die durchgeschwitzte Wanderhose gegen eine frische und vielleicht auch ziviler wirkende Wechselhose auszutauschen.
Allein und spätestens wenn man die Wanderhose mal waschen möchte, benötigt man einen Ersatz.
Hier hatte ich eine Cargo-Hoe dabei. Praktisch und aus leichtem Material.
Jacke
Von Juni bis September lief ich ohne Wanderjacke / Softshell-Jacke. Erst Ende September, als das Wetter unbeständiger und insgesamt kühler wurde, legte ich mir eine zu.
Eine klassische Softshell-Jacke von Decathlon. Eine sehr gute Wahl, wie ich finde. Leicht, günstig, robust, gut für den Übergang, perfekt, wenn man Kleidung mehrlagig trägt.
Regenponcho
Gerade auch bei Regenkleidung gibt es ganz unterschiedliche Meinungen. Jede Variante bietet Vor- und Nachteile. Der eine schwört auf Regenhose und Regenjacke, der andere auf Poncho. Eine Regenhose habe ich nicht ausprobiert. Daher habe ich auch noch keine Meinung dazu.
Auf meiner Reise durfte ich unfreiwillig insgesamt drei Ponchos testen. Erst der dritte war soweit perfekt.
Poncho 1
Ein Überziehponcho, der keinen Platz für den Rucksack bot. Warum das ein Nachteil war.
- Weil es zu kompliziert war den Rucksack aufzusetzen.
- Weil die Regenhülle des Rucksacks zwar die Außenseite des Rucksacks schützt, die Innenseite, also die Seite, welche direkt am Rücken anliegt, ungeschützt bleibt. Irgendwann dringt das Regenwasserder, zwischen Ponco und Rückseite des Rucksacks ein. Der Rucksack und Inhalt wird von der anderen, ungeschützten Seite nass.
Poncho 2
Ich lernte aus meinem Fehler. So bot dieser Poncho schon einmal Platz für einen Rucksack. Jedoch war er zu kurz bzw. eine Nummer zu klein gewählt. Warum das ein Nachteil war.
Dieser spannte an den Beinen und sorgte so für einen nicht ausreichenden Schutz. Der untere Rand hat sich ständig nach oben gewölbt. Darin hat sich dann Wasser gesammelt und irgendwann, wenn dieses „Reservoir“ gefüllt und zu schwer wurde, meine Beine nass gemacht. Auch rutscht dann der Poncho bei jedem Schritt nach oben. Nervt.
Poncho 3
Jetzt aber. Dieser bot Platz für den Rucksack, war vorne sogar vollständig mit einem Reißverschluss zu öffnen und hatte die richtige Größe.
Ein Traum. Lang und weit genug und auch der Rucksack war sicher und gut geschützt. Er war leicht zu tragen. Durch den Reißverschluss konnte er auch teilweise halb offen getragen werden, um sich etwas Abkühlung zu verschaffen. Gerade bei schweißtreibenden Aufstiegen, wenn man von innen und außen nass wird, Regen und Schweiß, eine Wohltat.
Daher meine Empfehlung:
- der Poncho sollte Platz für den Rucksack bieten
- er sollte die richtige Größe haben
- idealerweise vorne mit einem Reißverschluss zu öffnen sein.
Sinnvolles Zubehör:
- Regengamaschen
- Sonst bleiben zwar Oberkörper, Rucksack und Beine trocken, jedoch die Füße nicht, weil das Regenwasser in die Schuhe eindringt.
T-Shirts / Longsleeve
Klare Empfehlung, Kleidung, hier T-Shirts und/ oder longsleeves aus Merinowolle. Zwei oder drei T-Shirts / longsleeve sind ausreichend.
Longsleeves haben den Vorteil, dass sie als zusätzliche Wärmeschicht verwendet werden können. Gleichzeitig bieten sie auch einen UV-Schutz für die Arme, da Merino-Wolle, je dichter sie verarbeitet wurde, auch UV-Strahlung abhält. Gerade im Sommer könnte das ein wichtiger Vorteil sein.
Siehe extra Beitrag zu Kleidung aus Merino-Wolle.
Hoodie
Hoodie aus Merino-Wolle, dickerer Longsleeve oder eine leichte Jacke, aus wärmenden Material. Immer praktisch, auch im Sommer, an kühlen Sommerabenden oder kalten Nächten. Eine Kapuze bietet zusätzliche Wärme an Kopf und Nacken.
Hemd
Wenn es mal ein etwas zivilerer look sein soll. Langärmliges Hemd, bei dem die Ärmel hochgekrempelt werden können. Idealerweise aus einem Material, das auch UV-Schutz bietet. Vor allem an freien Tagen oder Abenden sehr schön. Weniger beim wandern.
Klare Empfehlung. Sehr oft und gerne getragen.
Unterwäsche
Allgemein, was für T-Shirts / Longsleeves aus Merinowolle gilt – gilt auch für Unterwäsche. Ideal auf Wanderungen und Reisen – da viel Gewicht eingespart werden kann. Und natürlich auch perfekt für den Alltag.
Weich, elastisch, bequem, temperaturausgleichend, antibakteriel. Wärmt im Winter, kühlt im Sommer.
Siehe extra Beitrag zu Kleidung aus Merino-Wolle.
Was noch?
Wandersocken
Die Wandersocken der Wahl: Falke TK2. Auf der gesamten Reise sehr angenehm zu tragen, robust und absolut zuverlässig.
Während der gesamten Zeit keine Schäden wie Löcher etc.
Merinowolle-Anteil 70% – Perfekt für Übergangswetter. Klare Empfehlung.
Gute Wandersocken sind jedoch nur ein Teil des Ganzen. Genauso wichtig sind richtige Fußpflege, Passform der Schuhe oder trockene Füße.
Persönlich war ich immer mit zwei paar Socken unterwegs, einer dünnen Socke aus Merinowolle (hier eignen sich auch andere Materialien) und dem eigentlichen Wandersocken.
Handschuhe
Dünne Handschuhe aus Merinowolle. Wenn es richtig kalt wird, können sie als zusätzliche Isolationsschicht, unter einem anderen, dickeren Handschuh getragen werden. Eher im Herbst oder Winter ein Thema. Hatte sie im Oktober in Spanien mehrmals benötigt. Gerade am Morgen, wenn es noch sehr kühl war.
Kopfbedeckung
Siehe Beitrag zu Kopfbedeckung.
Schuhe
Siehe Beitrag zu Schuhen
Material
Siehe Beitrag zu Merino-Wolle